INSPIRE¶
Die INSPIRE - Richtlinie zielt darauf ab, eine Geodateninfrastruktur der Europäischen Union (GDI) für die Zwecke der Umweltpolitik der EU zu schaffen. Diese europäische Geodateninfrastruktur soll den Austausch von räumlichen Umweltdaten zwischen öffentlichen Organisationen ermöglichen, den Zugang der Öffentlichkeit zu Geodaten erleichtern und politische Entscheidungen über Grenzen hinweg unterstützen. INSPIRE beruht auf den, von den 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union eingerichteten und betriebenen Geodateninfrastrukturen. Die Richtlinie (siehe PDF full text) behandelt 34 Geodatenthemen, die für Anwendungen im Umweltbereich benötigt werden. Sie ist am 15. Mai 2007 in Kraft getreten und wird in mehreren Schritten umgesetzt, wobei sie bis 2021 vollständig umgesetzt werden muss. In technischer Hinsicht basiert INSPIRE auf internationalen Standards, im wesentlichen auf den von OGC und ISO entwickelten Normen.
Die Datensätze, die in den Anwendungsbereich der INSPIRE-Richtlinie fallen, sind in 34 sektorübergreifende Kategorien unterteilt - die Räumliche Daten Themen, die in den Anhängen der Richtlinie definiert sind und zwei Haupttypen von Daten widerspiegeln: Räumliche Referenzdaten, die in Anhang I und teilweise Anhang II dargestellt sind und die einen Standortbezug definieren, auf den sich die verbleibenden domänenspezifischen Themen (in Anhang III und teilweise Anhang II) beziehen können.
Öffentliche Stellen und Behörden, deren Daten in den Geltungsbereich der Direktive fallen, müssen:
Diese mittels Metadaten beschreiben.
Stellen Sie sie über Netzwerkdienste zur Verfügung: Discovery-Dienste (zum Ermitteln der Daten), View-Services (um auf die Daten zuzugreifen) und Download-Dienste (zum Herunterladen der Daten);
Harmonisieren Sie ihre räumlichen Datensätze nach den für jedes Thema definierten Daten-Modell.
Zurzeit geben mehr als 7000 Institutionen ihre Daten an INSPIRE weiter. Ein erheblicher Teil davon verwendet OSGeo-Anwendungen für die Implementierung. OSGeoLive bietet mittels einer ständig wachsenden Anzahl von verfügbaren Beispielen mit europäischen Daten mehrerer Domänen einen einfachen Zugang in den Implementierungsprozess. Zusätzlich wurde INSPIRE und OSGeo eine eigene Wikiseite gewidmet, welche einen Überblick über die rechtlichen und technischen Aspekte gibt. Außerdem finden sich hier ausgewählte Anwendungsfälle und ein Überblick von OSGeo-Werkzeugen, die sich für die Umsetzung anbieten.
Das Joint Research Centre (JRC) of the European Commission entwickelt und unterhält einige zentrale Software Komponenten, die den Mitgliedsstaaten beim INSPIRE-Implementationprozess helfen:
Die INSPIRE Registry, basiert auf der Open-Source-Software Re3gistry , verwaltet die Unique Identifiers und Beschreibung der INSPIRE-Quellen wie Themen, Code-Listen und Anwendungs-Schemata;
Der INSPIRE Reference Validator, basierend auf dem Open Source ETF testing framework, ermöglicht es zu testen, ob Metadaten, Datasets und Dienste den INSPIRE-Anforderungen entsprechen;
Das INSPIRE Geoportal ermöglicht das Entdecken, den Zugriff und den Download aller Datensätze, die über die Mitgliedsstaaten über INSPIRE bereitgestellt wurden.